Vereinsnews

Vereinshistorie

In der DDR konnte Tauchsport nur im Rahmen der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) legal betrieben werden.

Deshalb gründeten im Sommer 1971 fünf Tauchverrückte, namentlich die Sportfreunde J. Briese, H. Kaufmann, R. Preuß und B.Trespe, alle Angehörige des VEB Seehafen Rostock, sowie P. Kucik, Angehöriger Der Nationalen Volksarmee (NVA) die Sektion Sporttauchen innerhalb der GST-Grundorganisation Hans Beimler im VEB Seehafen Rostock.

Außer dem unbedingten Willen, die Unterwasserwelt näher kennen zu lernen hatten sie, mit Ausnahme des Sportfreundes Trespe, der eine Ausbildung als Kampfschwimmer der NVA aufweisen konnte, keine entsprechenden Fähigkeiten oder Fertigkeiten zur Ausübung des Tauchsports, von den materiellen Voraussetzungen ganz abgesehen. Die Zusage zur Unterstützung sowohl durch die Leitung des Seehafens als auch des Vorsitzenden der GST-Grundorganisation lag jedoch vor.

Voraussetzung für die Ausübung des Tauchsports, konkret für die Teilnahme an der Prüfung zum 2-Sterne Taucher (B-Prüfung) war eine abgeschlossene Ausbildung als Rettungsschwimmer. Diese erste Hürde wurde von allen Beteiligten im Winter 1971/1972 mit einer Ausbildung beim DRK und erfolgreicher Prüfung im Mai 1972 überwunden. Die Vorbereitung auf den theoretischen Teil der B-Prüfung erfolgte in Eigenregie. Grundlagen dazu waren die Tauchsportzeitschrift „Poseidon“ und die Ausbildungsrichtlinien der GST. Die praktische Ausbildung fand zunächst in der Lehrschwimmhalle, nach Anerkennung als arbeitsfähige eigenständige Sektion im Sprungbecken, bzw. 25m Becken der Neptunschwimmhalle statt. Die Freiwasserausbildung erfolgte unter Anleitung des Sportfreundes Trespe. Die ganze Aktion wurde im Juli 1973 mit dem Ablegen der 2-Sterne Prüfung erfolgreich von allen Teilnehmern beendet.

Um den damals gestellten Anforderungen hinsichtlich der vormilitärischen Ausbildung zu genügen und um weitere Tauchsportinteressenten auszubilden, war die Integration eines Ausbilders in die Sektion zwingend erforderlich. Von außen war keine Unterstützung zu erwarten. Mit Ablegen der Tauchsportprüfung C (3-Sterne-Taucher) und der Prüfung zum Taucherausbilder Stufe III durch den Sportfreund Kaufmann im Mai 1974 wurde dieses Problem gelöst.

Schwierig war es mit der Materialbereitstellung in den ersten beiden Jahren des Bestehens der Sektion. Eine Unterstützung durch die GST erfolgte erst nach Herstellung der vollen Arbeitsfähigkeit hinsichtlich vormilitärischer Ausbildung. Hier waren Eigeninitiative, gute persönliche Beziehungen und Verbindungen und u.U. Verwandtschaft in der BRD gefordert.

So wurde der erste Kompressor (abgeschrieben und fast schrottreif) sowie einige gebrauchte Tauchanzüge aus der CSSR vom Institut für Meereskunde in Warnemünde erworben. Von den Marinetauchern der NVA in Stralsund stammten 6 Stück Tauchgeräte vom Typ Ukraina (einstufig mit 5l Flasche, aber mit viel Chrom!). Außerordentlich hilfreich war die Unterstützung durch den Seehafen, der uns Räumlichkeiten einschließlich Ausrüstung als Taucherkammer zur Verfügung stellte. Persönliche Ausrüstungsgegenstände wie Tauchermesser, Flossen,Tiefenmesser, Gewichtsgürtel einschließlich Blei und Ähnliches wurden individuell organisiert.

Nach Einstieg in die vormilitärische Ausbildung konnte auf die Materialbereitstellung durch die GST mit zurückgegriffen werden. Die Umstellung auf Tauchgeräte aus DDR-Produktion wurde gerne angenommen. Erneut zeigte sich der Seehafen 1976 großzügig; aus frei gewordener Baustelleneinrichtung erhielt die Sektion 2 neuwertige Kompressoren Vom Typ… sowie ein Schlauchboot.

In den Folgejahren entwickelte sich die Sektion kontinuierlich weiter. Sie konnte eine durchschnittliche Mitgliederstärke von ca. 40 Sportfreunden aufweisen, die sich nicht nur aus den Lehrlingen des Seehafens rekrutierte sondern auch Interessenten aus anderen Bereichen des Raums Rostock aufnahm. Der Qualifikation wurde weiter große Aufmerksamkeit geschenkt; so gehörten zeitweise u.a. 3 Ausbilderbilder und 2 Abnahmeberechtigte für B-Prüfungen zu den Mitgliedern.

Dabei bemühte sich die Sektion sowohl um eine regelmäßige gezielte Ausbildung in der Schwimmhalle als auch um attraktive Ausbildungsveranstaltungen im Freiwasser in Form von Ausbildungslagern. Die Teilnahme an Tauchsportveranstaltungen anderer Sektionen war selbstverständlich. Von der Sektion selbst wurde ab 1974 das Ostertauchen in der Ostsee vor Nienhagen durchgeführt; Schwerpunkt Orientierungstauchen, bei schlechten Witterungsbedingen auch als Brandungsschwimmen abgewickelt. Teilnehmerzahlen von bis zu 50 Aktiven zeugten von der Popularität der Veranstaltung.

Auch bei diesen Aktionen stand der Seehafen unterstützend zur Seite, Transport von Personen und Material, die Leihgabe spezieller Ausrüstung und das Catering wurden termingerecht gesichert.

Parallel zur vormilitärischen Ausbildung kamen auch die individuellen Hobbies nicht zu kurz. Viele der fortgeschrittenen Taucher interessierten sich für die UW-Fotografie. Mangels anderer Bezugsmöglichkeiten wurde viel Zeit und Energie in den Bau von UW-Lampen, UW-Gehäusen und Gehäusen für Blitzgeräte investiert. Dem Einfallsreichtum der UW-Fotografen waren keine Grenzen gesetzt. Als Anreiz auf diesem Gebiet wurde Ende der 70 ziger Jahre ein UW-Fotowettbewerb, sogar mit internationaler Beteiligung veranstaltet.

Die GST-Sektion Tauchsport des VEB Seehafen Rostock überlebte die Wende 1989. Die Gesellschaft für Sport und Technik als vormilitärische Organisation wurde aufgelöst.

Der Tauchsportverband der DDR (TSV) übernahm die Tauchsportsektionen der GST. Das Material – Tauchgeräte, Kompressoren, Tauchanzüge uvm. wurde den Sektionen kostenfrei überlassen.

In der Bundesrepublik waren die Taucher in Vereinen organisiert im Dachverband- VERBAND DEUTSCHER SPORTTAUCHER. Im Jahre 1991 wurde der Tauchsportverband der DDR vom Verband Deutscher Sporttaucher übernommen.

Die GST-Qualifizierungen A- / B- Prüfungen wurden umgeschrieben in VDST * Bronze bzw. VDST ** Silber . Die Ausbilderqualifikation der GST Taucherausbilder T III wurden nach erneuter theoretischer und praktischer Prüfung in VDST – TL* umgeschrieben.

Die Vereinsgründung als Tauchsportclub Seehafen Rostock e.V. erfolgte am 29.04. 1990. Unser Verein hatte zu diesem Zeitpunkt 38 Mitglieder und zwei Tauchlehrer. Als Vereinsvorsitzender wurde Sportfreund Schreiber und als Stellvertreter und Schatzmeister Sportfreund Briese gewählt.

Jetzt stand uns die ganze Welt zum Tauchen offen!

Viele Vereinsmitglieder unternahmen viele Tauchreisen in wärmere Gewässer. Der Verein organisiert jährlich das Neujahrstauchen, Ostertauchen und 2 Taucherlager am Dreetzsee in Feldberg. Die Ausbildung von neuen Mitgliedern wurde von unseren Tauchlehrern Sportfreund Kaufmann und Büchner durchgeführt.

Einmal wöchentlich trainieren wir in der Schwimmhalle (Wassertiefe 4,5 Meter). Hier konnten wir eine kleine Kindergruppe zu Sporttauchern qualifizieren. In erster Linie waren das die Kinder unserer Vereinsmitglieder.

Laut Vereinssatzung wird jährlich eine Jahreshauptversammlung durchgeführt und alle 2 Jahre der Vorstand neu gewählt bzw. im Amt bestätigt.

Der Verein besitzt eine Taucherkammer als Treff für die Vereinsmitglieder und wo auch die Preßluftflaschen gefüllt werden können.

( Ein Sportfreund ist Eigentümer eines 14m langen Motorschiffes mit dem viele Tauchfahrten mit Vereinsmitgliedern durchgeführt werden. Unser Tauchgebiet in der Ostsee erstreckt sich Rostock-Warnemünde bis Kühlungsborn.)

Taucherlager 2021

Impressionen aus Thomsdorf vom Juni 2021

Nachdem in diesem Jahr coronabedingt bisher alle Clubveranstaltungen ausfallen mussten, war das Taucherlager praktisch der erste offizielle Vereinstermin 2021.

Auch in diesem Jahr trafen wir uns am letzten Juni-Wochenende zum Taucherlager in Thomsdorf am Dreetzsee. Es wurde viel gewandert, Boot oder SUP gefahren, geschwommen, geschnorchelt, geredet, gegessen, getrunken und natürlich auch getaucht.

Ein paar Eindrücke findet ihr in der angehängten Galerie. Vielen Dank an Wolfgang Knaack und Kerstin Schreiber für Ihre wunderschönen Fotos.

Ende der Sommerschließzeit in der Neptun-Schwimmhalle

ab dem 3. August ist die Sommerschließzeit der Neptun-Schwimmhalle beendet und wir können also am Freitag, dem 7. August das Schwimmtraining wieder aufnehmen.

Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass es selbstverständlich weiterhin Auflagen gibt, an die wir uns alle halten müssen. So gibt es in bestimmten Bereichen der Halle eine Maskenpflicht, Abstandsregeln sind natürlich einzuhalten und auf ausreichende Hygiene ist zu achten. Die Nutzerzahl für die 25m-Bahn ist auf 8 Personen begrenzt, was für uns wohl kein Problem darstellt und im Springerbecken gibt es zwar keine konkrete Begrenzung aber natürlich ist auch dort auf ausreichende Abstände zu achten. Selbiges gilt auch für die Nutzung der Duschen und Umkleideräume. Gruppenbildung am Beckenrand soll vermieden werden. Wichtig ist auch der Hinweis, dass die Haartrockner nicht genutzt werden dürfen.

Bitte haltet Euch an die Regeln und bleibt gesund!

Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs in der Schwimmhalle

Ab dem 8. Juni öffnet die Neptun-Schwimmhalle wieder für den Schul- und Vereinssport. Wir können also ab Freitag , dem 12. Juni zu den üblichen Zeiten wieder unser Training aufnehmen. Selbstverständlich wird es auch hier besondere Maßnahmen zur Sicherstellung der Hygienevorschriften geben, die wir zu beachten haben. Die Schwimmhalle hat hierzu eine Ergänzung der Hallen- und Badeordnung verfasst. Im Wesentlichen geht es um die – sicher bereits allen in Fleisch und Blut übergegangenen – Regeln zu Abstand und Hygiene. Soweit bislang bekannt, werden an der Rezeption Listen ausliegen, in die sich jeder Besucher einzutragen hat und wir müssen wohl auch interne Listen führen, wer wann beim Training war. Ich werde am kommenden Freitag auf jeden Fall in der Schwimmhalle sein und dafür etwas vorbereiten.

Leider wird der Spass nur zwei Wochen so gehen, weil dann am 20. Juni die übliche Sommerschließzeit beginnt und wer weiß schon, was danach kommt? 😉

VDST-Positionspapier: Übergangsregelungen für die Wiederaufnahme des Trainings- und Wettkampfbetriebes

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch unseren Sport stark beeinträchtigt. Ein Schwimmhallentraining ist vorläufig immer noch nicht möglich und auch das Tauchen im Freiwasser unterliegt Einschränkungen. Einige von Euch sind eventuell verunsichert, unter welchen Bedingungen eine Ausübung des Sports überhaupt möglich ist. Vom VDST gibt es jetzt ein Positionspapier, dass Fragen hierzu beantwortet.

Wesentliche Punkte daraus sind etwa:

  • Vermeidung von „Tauchtourismus“.
  • Kontakt mit fremder Ausrüstung ist zu vermeiden.
  • Partnerübungen/Rettungsübungen gerade mit Austausch der Atemregler untereinander sind untersagt.
  • Es dürfen keine Ausbildungstauchgänge absolviert werden.
  • Es werden ausschließlich Nullzeittauchgänge durchgeführt.

Natürlich müssen an Land die allgemeinen Vorschriften zu Abstand, Hygiene und dergleichen eingehalten werden und grundsätzlich gilt, dass Sportfreunde mit Krankheitszeichen selbstverständlich nicht ins Wasser sollten.

Wichtig zu wissen ist auch noch, dass bei einer akuten Erkrankung an Covid-19 die Tauchtauglichkeit unmittelbar erlischt und man nach überstandener Krankheit unbedingt einen erfahrenen Tauchmediziner bzw. -medizinerin kontaktieren sollte, um die weitere Tauchtauglichkeit abzuklären.

Das gesamte Positionspapier findet ihr auf der Seite des VDST. Ich hoffe, dass wir alle auch in diesem Jahr Spass an der Ausübung unseres Sports haben werden.